Kann man Mifepriston ohne Rezept kaufen?

In diesem Blog geht es um Mifepriston, ein abtreibendes Medikament, das zum medizinischen Schwangerschaftsabbruch verwendet wird.

Kann man Mifepriston ohne Rezept kaufen?

Die Abtreibungspille kann nicht rezeptfrei verkauft werden und ist auch nicht auf Rezept in der Apotheke erhältlich. Sie darf nur an Gynäkologen und Krankenhäuser abgegeben werden. Der Arzt, der den Abbruch durchführt, gibt die Pille also direkt an die Frau, die sie unter Aufsicht einnehmen muss. Das zusätzlich benötigte Prostaglandin ist als Vaginalzäpfchen oder als Tabletten zum Einnehmen erhältlich.

Medizinische Kündigung

Der Schwangerschaftsabbruch (umgangssprachlich auch „Abtreibung“ ) ist mit Medikamenten bis zum 63. Tag nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung möglich. Dazu werden der Wirkstoff Mifepriston (Handelsname des Präparats: Mifegyne®) und ein weiteres Medikament mit dem Wirkstoff Prostaglandin verwendet. Mifegyne® ist nicht in Apotheken erhältlich, sondern kann nur von Arztpraxen oder Kliniken bezogen werden, die Abtreibungen durchführen dürfen.

Informationen darüber, welche Ärzte, Kliniken und andere Einrichtungen Schwangerschaftsabbrüche durchführen und welche Methode (medikamentös/operativ) angewandt wird, erhältst du von deinem Arzt, von Schwangerschaftsberatungsstellen oder aus einer Liste der Bundesärztekammer. Die Eintragung in diese Liste ist freiwillig und daher nicht vollständig. Außerdem gibt es in einigen Landkreisen nur wenige oder gar keine Einrichtungen, die Abtreibungen durchführen.

Wie wirken die Drogen?

Mifepriston ist ein Wirkstoff, der der Wirkung des Gelbkörperhormons („Progesteron“) entgegenwirkt und so die weitere Entwicklung der Schwangerschaft verhindert. Außerdem bewirkt er, dass sich die Gebärmutterschleimhaut und die Fruchtblase mit dem Embryo ablösen. Der Gebärmutterhals öffnet sich und die Gebärmutter zieht sich zusammen.

Zusätzlich wird 36 bis 48 Stunden später ein Prostaglandin eingenommen, um die Wirkung von Mifepriston zu verstärken. Es bewirkt, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und es innerhalb weniger Stunden zu einer Abbruchblutung kommt, bei der die Gebärmutterschleimhaut und der Embryo ausgestoßen werden.

Keine „Pille danach“!

Mifepriston ist nicht mit der „Pille danach“ zu verwechseln. Die „Pille danach“ wird eingenommen, um eine Schwangerschaft nach ungeschütztem Sex zu verhindern. Sie bricht eine bestehende Schwangerschaft nicht ab.

Je nach Präparat muss sie spätestens 72 oder 120 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen werden und hemmt oder verzögert in erster Linie den Eisprung – verhindert also eine Schwangerschaft. Die „Pille danach“ ist keine Abtreibungspille.

Wer bekommt die Abtreibungspille?

Ein medizinischer Schwangerschaftsabbruch mit Mifepriston ist nur bis zum 63. Tag nach Beginn der letzten Regelblutung möglich, also bis zur 9. Die Abtreibungspille ist jedoch nicht einfach in Apotheken und auf Rezept erhältlich. Vielmehr darf sie nur von zugelassenen Kliniken und Arztpraxen ausgegeben werden, die Abtreibungen durchführen dürfen. Vor dem Schwangerschaftsabbruch sind eine Beratung und eine dreitägige Wartezeit gesetzlich vorgeschrieben. Schwangere Frauen, die sich für einen medizinischen Schwangerschaftsabbruch interessieren, brauchen spätestens zu Beginn der neunten Woche nach der letzten Regelblutung einen Beratungstermin.

Ein Schwangerschaftsabbruch mit Tabletten (Mifepriston, Prostaglandin) ist nur möglich, wenn diese gesetzlichen Bedingungen erfüllt sind – vorausgesetzt, es sprechen keine medizinischen Gründe dagegen. 

Wie ist der Ablauf?

Der medizinische Schwangerschaftsabbruch mit der Abtreibungspille erfolgt in der Regel in mehreren Schritten, zu denen neben der Beratung auch drei Arztbesuche gehören:

Ratschläge:

Das obligatorische Beratungsgespräch soll sicherstellen, dass du umfassend informiert bist, bevor du deine Entscheidung triffst – sowohl über die Optionen für einen Schwangerschaftsabbruch als auch über Unterstützungsmöglichkeiten, wenn du dich für das Kind entscheidest. Du kannst mit der Beraterin auch über deine Zweifel, Ängste und Wünsche sprechen – die Beraterin unterliegt der Schweigepflicht.

Das Gespräch muss auf jeden Fall ergebnisoffen sein: Der Berater darf dich weder in die eine noch in die andere Richtung beeinflussen, sondern soll dir nur helfen, deine eigene Entscheidung für oder gegen die Schwangerschaft zu treffen.

Am Ende der Beratung wird dir ein Beratungsschein ausgestellt – d.h. eine schriftliche Bestätigung, dass du gemäß den Abschnitten 5 und 6 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes beraten wurdest. Darauf sind dein Name und das Datum der Beratung vermerkt – nicht aber der Inhalt der Beratung und deine Entscheidung. Die Vorlage des Beratungsscheins ist die Voraussetzung dafür, dass ein Arzt oder eine Klinik dir die Abtreibungspille geben kann.

Voruntersuchung:

Frühestens drei Tage nach deiner Beratung kannst du für einen ersten Termin in die Arztpraxis oder Klinik kommen, die Abtreibungen durchführen darf. Du musst die folgenden Dokumente mitbringen:

Beratungsschein (oder die Bescheinigung über einen aus medizinischen oder kriminologischen Gründen erlaubten Schwangerschaftsabbruch, z. B. wenn das Leben der werdenden Mutter in Gefahr ist oder die Schwangerschaft das Ergebnis einer Vergewaltigung ist)

Versicherungskarte, eventuell eine Kostenübernahmebescheinigung, wenn du Anspruch auf finanzielle Unterstützung für den Schwangerschaftsabbruch hast.

Der Arzt wird mit einer Ultraschalluntersuchung prüfen, wie weit deine Schwangerschaft fortgeschritten ist. Er wird auch klären, ob es medizinische Gründe gibt, die gegen die Abtreibungspille (plus das zusätzliche Prostaglandinpräparat) sprechen. Unter anderem wird er dich fragen, ob du an Vorerkrankungen leidest (z. B. Asthma, Nierenerkrankungen), ob du Medikamente einnimmst und wenn ja, welche.

Wenn nichts gegen einen medizinischen Schwangerschaftsabbruch spricht, wird der Arzt oder die Ärztin den genauen Ablauf und die möglichen Nebenwirkungen der Abtreibungspille und des Prostaglandinpräparats erklären.

Die Einnahme der Abtreibungspille:

Nach der Voruntersuchung und dem Gespräch gibt dir der Arzt die Abtreibungspille – entweder eine Tablette mit 600 mg Mifepriston oder drei Tabletten mit je 200 mg. Du musst sie unter seiner Aufsicht einnehmen. Danach kannst du nach Hause gehen – mit genauen Anweisungen des Arztes, was du tun sollst, wenn du gesundheitliche Probleme hast (z. B. starke Unterleibsblutungen).

Die meisten Frauen bekommen etwa 24 Stunden nach der Einnahme der Abtreibungspille eine Blutung, die der normalen Menstruationsblutung ähnelt. Einige wenige Frauen (drei Prozent) bekommen sogar stärkere Blutungen, bei denen der Embryo und die Gebärmutterschleimhaut bereits abgestoßen werden – was in der Regel erst nach der Einnahme des Prostaglandinpräparats geschieht. Der geplante zweite Arztbesuch, bei dem das Präparat tatsächlich verabreicht wird, sollte trotzdem wahrgenommen werden.

Verabreichung von Prostaglandin:

Der zweite Termin in der Arztpraxis oder Klinik findet 36 bis 48 Stunden nach der Einnahme der Abtreibungspille statt. Bei diesem Termin erhältst du ein Prostaglandin-Präparat:

Bis zum 49. Schwangerschaftstag (d.h. bis zur 7. Schwangerschaftswoche) wird das Prostaglandin als Tablette über den Mund verabreicht. Die Tablette kann in der Wange oder unter der Zunge gehalten werden, bis sie sich auflöst. Der Wirkstoff wird dann über die Schleimhäute ins Blut aufgenommen.

Wenn du dich bereits in der 8. oder 9. Schwangerschaftswoche befindest, wird das Prostaglandin als Tablette über die Vagina (vaginal) eingeführt.

Nach der Verabreichung des Prostaglandin-Präparats bleibst du für etwa drei Stunden unter ärztlicher Aufsicht. Bei den meisten Frauen kommt es innerhalb dieses Zeitraums zu einer beabsichtigten Fehlgeburt – die Gebärmutterschleimhaut und der darin eingepflanzte Embryo werden durch Blutungen ausgestoßen.

Wenn am Ende der dreistündigen Beobachtungszeit immer noch keine Blutung eingetreten ist, verabreicht der Arzt normalerweise eine zweite Dosis Prostaglandin. Bei einer von vier Frauen dauert es mehr als 24 Stunden, bis es zu einem Abbruch kommt.

Nachuntersuchung:

Etwa 14 bis 21 Tage nach dem Schwangerschaftsabbruch mit der Abtreibungspille und Prostaglandin gibt es eine Nachuntersuchung in der Arztpraxis oder Klinik. Sie ist sehr wichtig: Der Arzt prüft mit einem Ultraschall oder einer Blutuntersuchung, ob die Schwangerschaft wirklich vollständig beendet ist. Es ist möglich, dass der Abbruch nicht geklappt hat – die Schwangerschaft besteht also weiter. Oder es befindet sich noch Restschwangerschaftsgewebe in der Gebärmutter. In solchen Fällen kann eine erneute Verabreichung von Medikamenten oder ein chirurgischer Eingriff (Absaugen) notwendig sein.

Abtreibungspille: Vorteile und Risiken

Ein Schwangerschaftsabbruch mit der Mifepriston-Pille und Prostaglandin-Zusatz ist in 95 bis 98 Prozent der Fälle erfolgreich. Im Gegensatz zur instrumentellen Abtreibung (Absaugung) erfordert sie in der Regel keine Narkose und keinen chirurgischen Eingriff (der auch das Risiko einer Verletzung der Gebärmutter birgt). Ein medizinischer Schwangerschaftsabbruch ist auch sehr früh in der Schwangerschaft möglich. Er hat auch keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit der Frau, solange er ohne Komplikationen verläuft. So gesehen steht einem späteren Kinderwunsch nichts im Wege.

Der Nachteil ist, dass sich der medikamentöse Abbruch über mehrere Tage erstreckt und damit länger dauert als ein instrumenteller Abbruch. Frauen müssen sich auf eine durchschnittliche Blutungsdauer von 12 Tagen einstellen. Leichte Blutungen (Schmierblutungen) können auch bis zu vier Wochen andauern, selten länger.

Medizinische Gründe gegen einen medizinischen Schwangerschaftsabbruch

Ein Schwangerschaftsabbruch mit Mifepriston und Prostaglandin-Tabletten ist in den folgenden Fällen nicht möglich:

  • Verdacht auf eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (z. B. Eileiterschwangerschaft)
  • chronisches Nebennierenversagen
  • Angeborene Porphyrien (eine Gruppe seltener Stoffwechselkrankheiten)
  • Schweres, nicht behandelbares oder unbehandeltes Asthma
  • Bekannte Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe des Medikaments (Mifepriston, Prostaglandin, etc.)
  • Um auf Nummer sicher zu gehen, wird die Abtreibungspille bei Leberversagen, Nierenversagen und Unterernährung nicht empfohlen, da es keine entsprechenden Studien gibt.

FAQs

Was solltest du nach der Einnahme von Mifepriston nicht tun?

Iss keine Grapefruits oder trinke keinen Grapefruitsaft, während du dieses Medikament nimmst. Grapefruit und Grapefruitsaft können die Menge des Medikaments verändern, die im Körper aufgenommen wird. Nimm keine anderen Arzneimittel ein, es sei denn, du hast sie mit deinem Arzt besprochen.

Was ist nach der Einnahme von Mifepriston zu erwarten?

Die vaginale Blutung – ähnlich wie eine Regelblutung – setzt normalerweise 1 bis 2 Tage nach der Einnahme von Mifepriston ein, bei manchen Frauen kann die Blutung aber auch früher einsetzen. In den meisten Fällen kann die Blutung in dieser Phase mit regelmäßigen Binden in den Griff bekommen werden.

Kann man nach der Einnahme von Mifepriston eine Fehlgeburt haben?

Mifepriston führt normalerweise nicht zu einer Fehlgeburt. Es ist ein „Vorläufer“-Medikament, das die Schwangerschaft von der Gebärmutterwand löst, damit das Misoprostol besser wirken kann.

Wie oft kann Mifepriston angewendet werden?

Du darfst es nicht zu Hause einnehmen. Die gesamte Behandlung erfordert drei Besuche bei deinem Arzt. Beim ersten Besuch bekommst du eine Tablette Mifepriston. Zwei Tage später, beim zweiten Besuch, erhältst du vier Tabletten eines anderen Medikaments namens Misoprostol.

Wie lange dauert es, bis Mifepriston absorbiert wird?

Nach der oralen Verabreichung einer Einzeldosis von 600 mg wird Mifepriston schnell absorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration von 1,98 mg/l etwa 90 Minuten nach der Einnahme erreicht wird.

REFERENZEN

Hallo, meine Kinder nennen mich Mutti. Ich habe 5 Kinder großgezogen und möchte meine Erfahrung mit Ihnen teilen, damit Sie ein großartiger Elternteil sein können.

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