In diesem Blog beschreiben wir, was passiert, wenn ein Baby erbricht, wie man damit umgeht, was die Eltern für das Baby tun können und wie sich Erbrechen von Spucken und Aufstoßen unterscheidet.
Was bedeutet es, wenn ein Baby nachts erbricht?
Manchmal gibt es Fälle, in denen sich die Kinder oder Kleinkinder nur nachts übergeben. Das kann zum einen daran liegen, dass sie abends zu viel gegessen oder zu viel Milch getrunken haben, zum anderen kann es aber auch auf Erkrankungen des Gehirns hinweisen. Wenn sich das Kind häufiger und nur nachts erbricht, solltest du es auf jeden Fall so schnell wie möglich von einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt untersuchen lassen.
Ist Spucken auch Erbrechen?
Babys erbrechen oft geronnene Milch nach dem Stillen oder Kuscheln (schlaffes Erbrechen, Kotzen oder Ausspucken). Das ist in den ersten Monaten fast normal und kein Grund zur Sorge, wenn dein Baby gut gedeiht und an Gewicht zunimmt. Warte, bis es sich erbrochen hat, und lege dein Kind dann auf die Seite, am besten mit einer Windelrolle dahinter.
Was ist der Unterschied zwischen Erbrechen und Aufstoßen?
Das Aufstoßen ist der Vorgang, bei dem ein kleiner Teil des gerade Aufgenommenen zurückgegeben wird, in der Regel ohne heftigen Auswurf. Das ist ein normales Phänomen bei Säuglingen.
Was ist zu tun, wenn ein Baby erbricht?
Normalerweise wird einem Kind nach dem Erbrechen in kurzen Abständen bis zu vier Stunden lang leicht gesüßter Tee gegeben. So geht der schlechte Geschmack im Mund weg. Zitronenmelisse, Fenchel und Pfefferminztee sind sehr gut geeignet. Die Flüssigkeitsmenge kann später auf eine halbe Tasse erhöht werden. Erst wenn das Kind wieder etwas essen möchte, sollte es das tun. Zwieback ist in diesem Fall immer noch am besten. Es ist wichtig, zusätzlich Salz zu geben, zum Beispiel jede Stunde einen Löffel salzige Brühe. (Hier gilt übrigens auch der altbewährte Spruch „Salzstangen und Cola…“) Ein kühlendes Tuch auf der Stirn hat eine angenehme Wirkung gegen Übelkeit und Schwindel.
Welche Prüfmethoden gibt es?
Der Arzt wählt die Tests auf der Grundlage der vermuteten Ursache aus, die er aus den Untersuchungsergebnissen ableitet. Bei den meisten Kindern sind keine Tests notwendig. Tests werden in der Regel durchgeführt, wenn Anomalien im Bauchraum vermutet werden. Wenn der Verdacht auf eine erbliche Stoffwechselstörung besteht, werden spezielle Bluttests für diese Störung durchgeführt.
Bei Verdacht auf Dehydrierung werden manchmal Bluttests durchgeführt, um den Gehalt an Elektrolyten (Mineralien, die der Körper braucht, um hydriert zu bleiben) zu messen.
Was tun, wenn ein Baby erbricht?
In den meisten Fällen reicht eine Behandlung zu Hause aus und das Erbrechen hört innerhalb weniger Stunden auf.
Wenn dein Kind erbricht, bleibe ruhig und sorge dafür, dass es genug Flüssigkeit zu sich nimmt, um eine Dehydrierung zu vermeiden, d.h. es verliert organische Flüssigkeiten (Wasser und Mineralsalze), die für das reibungslose Funktionieren seines Körpers notwendig sind.
Dehydrierung kann sehr schnell passieren, besonders bei Kleinkindern. Ein dehydriertes Kind, vor allem ein sehr junges, sollte sofort behandelt werden, da der Zustand einen Krankenhausaufenthalt erfordern kann.
Verhindere Dehydrierung:
Sobald ein Kind zweimal erbricht, ist es wichtig, ihm unabhängig von seinem Alter genügend Flüssigkeit zu geben, um eine Dehydrierung zu verhindern.
Um die Übelkeit und das Erbrechen deines Kindes zu verringern, lass es in kurzen Abständen sehr kleine Mengen Flüssigkeit trinken. Die Mengen variieren je nach Alter:
- Unter 6 Monaten: 30 bis 90 ml (1 bis 3 Unzen) Flüssigkeit pro Stunde oder etwa 5 ml (1 Teelöffel) alle 5 Minuten. Erhöhe diese Menge allmählich mit längeren Intervallen, je nachdem, wie gut dein Kind sie verträgt.
- Von 6 Monaten bis 2 Jahren: 90 bis 125 ml (3 bis 4 Unzen) Flüssigkeit pro Stunde oder etwa 10 ml (2 Teelöffel) alle 5 Minuten. Erhöhe diese Menge allmählich mit längeren Intervallen, je nachdem, wie gut dein Kind sie verträgt.
- Über 2 Jahre: 125 bis 250 ml (4 bis 8 Unzen) Flüssigkeit pro Stunde oder etwa 15 ml (1 Esslöffel) alle 5 Minuten. Erhöhe diese Menge allmählich mit längeren Intervallen, je nachdem, wie gut dein Kind sie verträgt.
Anzeichen für Dehydrierung:
Dehydrierung kann Kinder jeden Alters betreffen, am häufigsten tritt sie jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern auf.
Bei Dehydrierung pinkelt das Kind weniger (kein Urinabgang in 8 Stunden) und sein Urin ist dunkler als sonst. Das Kind hat auch weniger Speichel. Die Innenseite seines Mundes und seine Zunge sind ebenfalls trocken. Es kann zu einer Zunahme des Dursts kommen. Das Ausbleiben von Tränen, wenn das Kind weint, ist ebenfalls ein Anzeichen für Dehydrierung. Bei Säuglingen unter 12 Monaten kann sich die Fontanelle auf dem Kopf absenken und eine Mulde bilden.
Wenn die Dehydrierung zunimmt, können die Augen eingefallen oder eingesunken sein, und der allgemeine Gesundheitszustand des Kindes kann sich verschlechtern.
Was füttert man einem erbrechenden Baby?
Wenn du dein Kind stillst, solltest du öfter stillen, aber weniger lange als sonst. Du kannst auch zwischen dem Stillen und dem Füttern aus einer Flasche mit einer Elektrolytlösung abwechseln.
Wenn es sich um ein Flaschenkind handelt, füttere es weiterhin mit der normalen Säuglingsnahrung, aber häufiger und in kleineren Mengen. Abwechselnd mit einer Flasche mit Elektrolytlösung.
Was können nützliche Beobachtungen für den Arzt sein?
Da Erbrechen viele Ursachen haben kann, solltest du dein Kind genau beobachten, damit du dem Kinderarzt/der Kinderärztin alle weiteren Symptome beschreiben kannst. Beispiele für wichtige Informationen sind:
- Hat dein Kind Fieber?
- Hat er Bauchschmerzen, auch wenn er sich nicht erbricht?
- Ist es Verstopfung oder Durchfall?
- Erbricht es kurz nach dem Essen?
- Wie oft erbricht es?
- Hat das Kind einen Schlag gegen den Schädel oder den Magen erhalten?
Was sind die Behandlungsmethoden?
Deshalb ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass das Kind ausreichend Flüssigkeit trinkt. Gestillte Säuglinge können weiterhin gestillt werden und sollten so oft wie möglich gestillt werden; flaschenlose Kinder sollten nur eine spezielle Elektrolytlösung aus der Apotheke bekommen, bis sie vom Kinderarzt untersucht und abgeklärt sind. Schwarzer Tee, gesüßt mit Traubenzucker und einer Prise Salz (1/2 Teelöffel auf 1/2 l Tee), eventuell verfeinert mit Orangensaft, ist ebenfalls ideal und leicht erhältlich. Die bewährte „dritte Lösung“ besteht aus 1/3 stillem Mineralwasser, 1/3 dünnem Schwarztee und 1/3 Orangensaft, plus 1 EL Traubenzucker und einer Prise Salz.
Damit die Kinder diese ungewöhnlich schmeckende Flüssigkeit nicht sofort ausspucken, musst du langsam und mit Geduld vorgehen. Drei bis vier Stunden lang bekommst du alle ein bis zwei Minuten 5ml der Lösung mit einem Teelöffel. Wenn sie es gut vertragen, können die Mengen erhöht und die Abstände verringert werden. Zusätzlich kann eine Karottensuppe gegeben werden, die sehr gut gegen Durchfall wirkt. Bei Trinkverweigerung und anhaltendem Erbrechen ist es in der Regel möglich, die Flüssigkeit mit einer Nasensonde zu verabreichen.
Medikamente sind für Kinder mit Durchfall selten geeignet. Antiemetika sollten in der Regel nicht an kleine Kinder verabreicht werden. Antibiotika sind in der Regel nutzlos. Gegen die Einnahme eines fiebersenkenden Medikaments ist nichts einzuwenden, vor allem, weil die Kinder dann besser trinken und essen.
FAQs
Warum erbricht ein Baby in der Nacht?
Gastroösophagealer Reflux, der insbesondere durch die Unreife des Teils zwischen Speiseröhre und Magen verursacht wird, geht oft mit Aufstoßen, Erbrechen, Weinen bei den Mahlzeiten und Schlafstörungen einher.
Wann muss man sich Sorgen machen, wenn ein Baby erbricht?
Schließlich muss bei unkontrollierbarem Erbrechen mit totaler Nahrungsverweigerung, verbunden mit starken Bauchschmerzen, Fieber oder Bewusstseinsstörungen – das Baby ist „weich“, nicht ansprechbar und neigt sogar zu Unwohlsein – dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Können Babys am Erbrochenen ersticken?
Manche Mütter machen sich auch Sorgen, dass ihr Baby ersticken könnte, wenn es in der Rückenlage spuckt. Dieser Glaube ist jedoch falsch, denn aufgrund der Anatomie der Atemwege besteht in der Rückenlage nicht mehr Erstickungsgefahr als in einer anderen Position.
Wie bringt man ein erbrechendes Baby zum Schlafen?
Achte darauf, dass dein Kind mit nach vorne geneigtem Kopf erbricht und alles, was es im Mund hat, sofort ausspuckt, damit das Erbrochene nicht in die Atemwege gelangt. Vermeide es, dein Baby während des Erbrechens ins Bett zu bringen, um zu verhindern, dass es das Erbrochene einatmet.
Wenn du weitere Fragen hast, lass es uns bitte wissen.
Referenzen:
https://www.swissmom.ch/de/baby/leichte-erkrankungen/durchfall-und-erbrechen-10559
https://www.netdoktor.de/symptome/erbrechen-bei-baby-und-kleinkind/