Wie man mit adhs-Kindern umgeht

In diesem Blog werden wir besprechen, was Eltern tun können, um ihren Kindern, die unter ADHS leiden, im Alltag zu helfen.

Wie können Eltern mit Kindern umgehen, die an Adhd leiden?

Ein Kind mit ADHS zu erziehen, kann sehr anstrengend sein. Von den Eltern wird viel Aufmerksamkeit verlangt; das Verhalten des Kindes führt oft zu Streitigkeiten in der Familie und Problemen in der Schule. Gemessen an der Norm verhalten sich Kinder mit ADHS auffallend unkontrolliert und unruhig. Sie halten sich nicht an Anweisungen und Regeln und sind manchmal aggressiv. Es ist daher völlig normal, dass Eltern manchmal überfordert sind und gereizt bis wütend reagieren, zusätzlich zur Sorge um ihr Kind. Es ist jedoch wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, dass das Kind sich nicht absichtlich so verhält.

Mit der Zeit entwickeln viele Familien Strategien, die im Alltag helfen. Es gibt verschiedene Methoden, die helfen, den Tag gut zu strukturieren, Überraschungen zu vermeiden oder zumindest gut auf sie vorbereitet zu sein. Manche Eltern haben Vorbehalte, klare Regeln aufzustellen, weil sie nicht zu autoritär oder streng sein wollen. Bei den Erziehungshilfen geht es aber eher darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen das Kind besser zurechtkommt als ohne.

Grundregel: den Teufelskreis durchbrechen

Fast alle Eltern machen bei der Erziehung Fehler. Aber das ist etwas sehr Menschliches. Kinder mit ADHS reagieren jedoch schneller auf Erziehungsfehler – und du handelst bei ihnen nicht immer richtig. Experten zufolge tappen fast alle Eltern von ADHS-Kindern in die gleiche Falle: Sie geraten in einen Teufelskreis aus Ermahnen, Schimpfen, Schreien, Drohen und Weinen.

Wenn die Eltern schließlich nachgeben, verhalten sich die Kinder nur noch auffälliger und die Symptome von ADHS werden stärker. Wenn die Eltern aggressiv werden, lernt das Kind, dass Aggression Probleme löst. Dieser Teufelskreis muss an verschiedenen Stellen durchbrochen werden.

Wichtige Erziehungsregeln für Eltern eines Kindes mit ADHS

  • Nimm die guten Seiten deines Kindes wahr. Ermutige es. Das hilft dir auch, schwierige Phasen zu überbrücken und dem Kind zu zeigen, dass du es magst.
  • Lobe dein Kind. Deinem Kind fällt es schwerer, Regeln zu befolgen und Aufgaben zu erledigen als anderen Kindern. Lobe es daher immer, wenn es erfolgreich ist. Positive Verstärkung ermutigt zu gewünschtem Verhalten. Schon die Bereitschaft, sich anzustrengen, sollte anerkannt werden und auch Teilerfolge.
  • Stelle klare Regeln auf. Regeln geben deinem Kind Halt, Orientierung und Sicherheit. Lege Familienregeln fest, die gemeinsam erfüllt werden können. Setze klare Grenzen.
  • Klare Ich-Botschaften. Sprich klar, deutlich und dem Kind zugewandt, zum Beispiel: „Ich möchte, dass du alle Legosteine in die rote Kiste legst!“ Dann kontrolliere! Unterteile die Aufgaben in kleinere, erreichbare Abschnitte. Also nicht: „Räum dein Zimmer auf!“
  • Versuche, deinen Tag verlässlich zu strukturieren und Rituale beizubehalten. Dadurch kann sich das Kind im Laufe des Tages besser orientieren und weiß besser, wann welches Verhalten erwünscht ist.
  • Wenn dein Kind eine Regel bricht, reagiere immer konsequent und sofort.
  • Versuche, Probleme vorauszusehen. Manche Situationen sind für Kinder mit ADHS besonders problematisch (z.B. Besuche, Hausaufgaben). Vereinbare im Voraus Regeln für diese Situationen und Belohnungen für den Erfolg.
  • Behalte Geduld und Überblick. Verstehe die Eigenheiten des Verhaltens deines Kindes. Versuche, ruhig zu bleiben, halte Abstand und sei geduldig.
  • Erzwinge nichts. Vermeide Streit, wenn die Emotionen hochkochen. Gönne dir und deinem Kind eine Pause, verlasse den Raum, wenn nötig, damit ihr das Problem später mit mehr Gelassenheit lösen könnt.
  • Tu etwas für dich selbst. Kinder mit ADHS brauchen viel Energie. Achte auf deine eigenen Bedürfnisse und nimm dir genug Zeit, um dich zu entspannen. Davon wird auch dein Kind profitieren.

ADHS macht das Leben für dein Kind nicht einfach

Trotz ihrer besten Bemühungen scheitern Kinder mit ADHS oft daran, die Erwartungen ihrer Umgebung zu erfüllen. Dinge, die für „normale“ Kinder mit guter Selbstkontrolle einfach sind, sind für Kinder mit ADHS manchmal einfach nicht zu erreichen. Infolgedessen ist ihr Selbstvertrauen oft „angeknackst“. Hilf deinem Kind, trotz ADHS durch Erfolgserlebnisse sein Selbstwertgefühl wiederzuerlangen.

Ermutige die Stärken deines Kindes! Wenn es zum Beispiel sehr hilfsbereit ist und kleineren Kindern/Geschwistern auf dem Spielplatz bei der Rutsche hilft, solltest du dein Kind ermutigen, dies öfter zu tun und ihm auch sagen, dass du es sehr nett findest.

Hautkontakt ist auch für Kinder mit ADHS wichtig, obwohl die Reize manchmal schnell zu stark/zu viel für sie werden. Nimm dein Kind öfter in den Arm, lege deine Hand auf seine Schultern oder streichle sein Haar. Achte aber bitte immer darauf, dass dein Kind sich mit der Berührung wohlfühlt.

Routinen, klare Anweisungen und Regeln

Viele Eltern finden es hilfreich, den Tag gut zu planen und zu strukturieren. Mit Hilfe von klaren Routinen wissen die Kinder, was sie erwartet und können sich besser darauf einstellen. Viele Eltern berichten auch, dass es hilft, das Unerwartete frühzeitig anzukündigen.

Es ist sinnvoll, den Kindern ganz konkrete Anweisungen zu geben. Einerseits weiß das Kind dann genau, was es zu tun hat – andererseits hat es die Möglichkeit, es zu loben oder zu belohnen, wenn es die Aufgabe gut erledigt hat. Beispiel: Statt „Bitte räume dein Zimmer auf“ ist es besser zu sagen: „Bitte räume dein Spielzeug in die Kiste und mach dein Bett“. Wenn Kinder sich daran halten, ist es wichtig, sie dafür gezielt zu loben, zum Beispiel: „Danke, dass du das Geschirr so gut gespült hast.“

Realistische Ziele setzen

Kinder und Jugendliche mit ADHS können in vielen Bereichen des Lebens Probleme haben. Deshalb wollen Eltern vielleicht alles auf einmal erreichen: die Beziehungen zu Geschwistern, Mitschülern und Lehrern verbessern und auch beim Lernen Fortschritte machen.

Um ein Kind nicht zu überfordern und keine Frustration zu verursachen, ist es jedoch sehr wichtig, machbare Ziele zu vereinbaren. Sie sollten in kleinen Schritten angegangen werden und für das Kind machbar sein. Ein konkretes Ziel wäre z. B., in der Schulpause mit anderen Kindern zu spielen, ohne in einen Konflikt zu geraten. Ziele und Erfolge können mit Checklisten oder anderen Hilfsmitteln festgehalten und überprüft werden.

Achte auf Reizsignale

Auf solche Hinweise im Alltag zu achten, hilft auch zu erkennen, welche Reize oder Situationen das problematische Verhalten auslösen können. Es ist wichtig, mit dem Kind in Kontakt zu bleiben – zum Beispiel in ruhigen Momenten, um zu fragen, wie es ihm geht und was den „Ausraster“ verursacht hat.

Ein reizarmer Arbeits- und Schlafplatz könnte dem Kind auch helfen, sich besser zu konzentrieren oder besser einzuschlafen. Das kann z. B. bedeuten, dass es dort, wo das Kind schläft und seine Hausaufgaben macht, keinen Fernseher oder Computer gibt. Oder dass der Schreibtisch an einer Wand und nicht am Fenster steht, damit das Kind so wenig wie möglich abgelenkt werden kann.

Auch das Offensichtliche verdient ein Lob

Lobe dein Kind immer, wenn es eine Regel befolgt hat. Loben bedeutet Anerkennung und Bestätigung. Anstatt zu bestrafen, wird diese positive Verstärkung das Verhalten deines Kindes verändern.

Situationen durchspielen

Als Eltern kennt ihr die Situationen, in denen es immer wieder Probleme gibt. Setzt euch deshalb vorher mit eurem Kind zusammen und wiederholt gemeinsam die drei wichtigsten Regeln.

Schulkinder haben zum Beispiel immer Probleme, ihre Hausaufgaben zu machen. Die Verhaltenstherapeuten empfehlen daher, mit dem Kind ganz klare Regeln zu vereinbaren und diese im Vorfeld in seinen Elterntrainings festzulegen:

  • Der Arbeitsplatz deines Kindes sollte sich immer am selben Ort befinden. Außerdem sollten sich nicht zu viele Spielsachen im Blickfeld des Kindes befinden. Das lenkt ab.
  • Lege mit deinem Kind eine bestimmte Zeit fest, wann es mit den Hausaufgaben beginnt – zum Beispiel immer 20 Minuten nach dem Mittagessen oder direkt danach.
  • Vereinbare mit deinem Kind, dass es ein Schulfach nach dem anderen durcharbeiten wird.
  • Sieh dir die Hausaufgaben deines Kindes an und sag ihm, wie viel Zeit es für jedes Fach maximal brauchen kann.
  • Sag deinem Kind, dass du ihm gerne hilfst, wenn es nicht weiterkommt. Trotzdem sollte es sich erst einmal anstrengen und die Aufgaben nach Möglichkeit selbst lösen.

Verhaltenstherapien und Medikamente: Manchmal notwendig bei ADHS

Die Symptome von ADHS können auch so ausgeprägt sein, dass Erziehungsratschläge allein nicht mehr ausreichen. Bei extremer Unruhe, Konzentrationsschwäche und Impulsivität empfehlen Experten zusätzlich eineVerhaltenstherapie oder eine Behandlung mit Medikamenten. Aber auch dann ist ein Elterntraining als begleitende Maßnahme sinnvoll.

Die 1-2-3 Regel ist oft hilfreich

Sag deinem Kind, was es tun darf und was nicht und welche Konsequenzen es hat, wenn es bei drei nicht gehorcht. Dann zähle bis drei. So lange hat es Zeit, deiner Aufforderung nachzukommen. Wenn du dieses Verfahren konsequent anwendest, hat es eine gewisse Signalwirkung, die es leichter macht, Anweisungen zu befolgen.

Beispiel: Dein Kind wühlt im Blumentopf. Du sagst: „Nein, (der Name deines Kindes)! Bei drei sind die Hände vom Boden weg, sonst geht es in den Laufstall. Eins, zwei und die letzte Zahl heißt (hier kannst du noch eine kleine Pause machen) drei. Und jetzt sind deine Hände nicht mehr auf dem Boden.“ Ansonsten setzt du dein Kind in den Laufstall. Du kannst ein älteres Kind für eine Auszeit in sein Zimmer schicken, wenn es wiederholt gegen die Regeln verstößt.

FAQs

Wie bekommt ein Kind ADHS?

Die Ursachen von ADHS sind noch nicht vollständig geklärt. Es scheint sicher, dass eine genetische Veranlagung in Kombination mit anderen Umweltfaktoren zu den Symptomen von ADHS führt. Bei ADHS spielen Botenstoffe im Gehirn, sogenannte Neurotransmitter wie Dopamin oder Noradrenalin, eine besondere Rolle.

Wie fühlt sich ein Kind mit ADHS?

Kinder mit ADHS zeigen nicht immer die gleichen Symptome. Viele der kleinen Patienten sind hyperaktiv, chaotisch, strotzen vor Impulsivität und lassen sich leicht ablenken. Sie haben oft Probleme mit den Hausaufgaben und sind störend in der Schule. Bei manchen Kindern äußert sich die Krankheit aber auch anders.

Wie kann man ein ADHS-Kind beruhigen?

Gib dem hyperaktiven Kind viel Zuneigung, denn es erlebt viel Frustration. Achte darauf, sein Selbstwertgefühl zu stärken, indem du ihm viel positives Feedback gibst. Für hyperaktive Kinder ist es oft schon ein großer Erfolg, wenn sie eine kleine Aufgabe wie das Zähneputzen erledigen.

Was ist der Auslöser für ADHS?

Unvollständige Familie, d.h. Aufwachsen mit einem alleinerziehenden Elternteil oder ohne Eltern, psychische Erkrankung eines Elternteils, insbesondere antisoziale Persönlichkeitsstörung des Vaters, familiäre Instabilität, ständige Streitereien zwischen den Eltern. Geringes Familieneinkommen, sehr beengte Wohnverhältnisse.

Was macht ADHS schlimmer?

Verschiedene Lebensmittel wie Milch, Getreide, Eier, Tomaten oder Schokolade wurden im Zusammenhang mit einer Zunahme der Symptome bei ADHS diskutiert.

Fazit

Es ist wichtig, dass Eltern ihren Kindern Aufmerksamkeit schenken, wenn sie an ADS leiden, denn die ersten Lebensabschnitte können für sie extrem schwierig sein, wenn sie keine verständnisvollen Eltern haben. Gib ihnen viel Liebe und Zuneigung, hilf ihnen, eine Routine zu entwickeln und diese einzuhalten, und lobe sie immer, auch für die kleinen Dinge, um ein Gefühl des Verständnisses für sie zu entwickeln.

REFERENZEN

Hallo, meine Kinder nennen mich Mutti. Ich habe 5 Kinder großgezogen und möchte meine Erfahrung mit Ihnen teilen, damit Sie ein großartiger Elternteil sein können.

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